Millionen Nordamerikaner sind von der NSA abgehört worden, der BND bespitzelte jahrelang Journalisten.
Wer nun die allumfassende Empörung heraushängen lassen möchte, sollte bedenken:
NSA, BND, CIA, KGB, STAASI, MOSSAD und wie sie auch sonst noch heißen mögen, "dienen" den jeweiligen Staatsgebilden im "Geheimen", unabhängig von Struktur und ideologischer Tünche. In Diktaturen darf ein Geheimdienst sowieso alles, Demokratien malen ihren Geheimdiensten einen weißen Strich auf den Boden: bis hierhin darfst du gehen, und nicht weiter. Der Geheimdienstler zieht seinen Hut tiefer ins Gesicht und weiß, daß es nicht so gemeint ist.
Aber er murmelt ein "Selbstverständlich".
Geheimdienstler in parlamentarischen Demokratien müssen professionelle Lügner sein, sonst können sie ihre Arbeit nicht machen: sie müssen ebenso effektiv wie "unkontrollierte Dienste" arbeiten, aber viele Methoden dürfen nicht herauskommen!
Ein Geheimdienst ist also so gut, wie er seine Methoden zu verheimlichen versteht.
Denn: was technisch machbar ist, wird auch gemacht, egal ob irgend ein Parlament papierne Grenzen zieht.
Egal in welchem Land: falls die zuständigen Schlapphüte mal die Maske abnehmen und das ganze Ausmaß geheimdienstlicher Schnüffelarbeit und Sammelwut für den Bürger sichtbar würde, wäre die Fassungslosigkeit groß.
Also, Kopf zurück in den Sand, auch wenn der von den Druckwellen der Enthüllungspresse manchmal aufgewirbelt wird.
Samstag, Mai 13, 2006
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