Mittwoch, März 21, 2007

Mond sein

Nun sind wir bald auch noch Mond. In fünf Jahren werden Germanen in einer Rakete zum Mond fliegen. Was die dort wollen? Ein bischen angeben vielleicht, Steine sammeln, mit einem Daimler herumfahren, eben das, was man auf dem Mond so macht.
In den Mond schauen ja schon einige: Rentner, Arbeitslose über fünfzig, Billigjobber.
Es ist eine geniale Idee, die auch noch dorthin zu schießen. Das klärt mit einem Schlag soziale Probleme...

Donnerstag, März 08, 2007

Deutscher Michel

Erst war er Papst, jetzt ist der deutsche Michel Europa. Seine Nachtmütze war zu nationalistisch seine Tabakspfeife zu ungesund.
Das Auto, mit dem er an Wochenenden manchmal Ausflüge machte, ist zu schmutzig für die Stadt. Außerdem sind Fahrverbote -natürlich am Wochenende- in der Diskussion.
Die das Sagen haben, rauschen am Michel vorbei; in schweren, steuerfreien Limousinen. Manchmal fliegen sie auch über ihn hinweg nach Mallorca, eine schwarze Kerosinwolke hüllt dann den Michel ein.
Die das Sagen haben machen Gesetze für den Michel; gute Gesetze, den der Michel soll lange gesund bleiben.
Er muß schließlich für das Ganze bezahlen...

Freitag, März 02, 2007

Manche mögens heiss...

Ich würde sie auf einhundertfünfzig Jahre schätzen; einhundertfünfzig Jahre hat es die Eckkneipenkultur in Berlin gegeben. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts waren Berliner Kneipen wichtige Treffpunkte im am dichtesten besiedelten Bezirk Europas: Prenzlauer Berg. Hier wurde gelacht gestritten, geraucht und getrunken. Kneipen waren das notwendige, kommunikative Ventil im engen Arbeiterbezirk, für viele ein zweites -gemütlicheres- Zuhause. Es bildeten sich Stammtische und besondere Riten (z. Bsp. klopfen auf die Tische beim kommen und gehen). Berliner Eckkneipen konnten mit anderen Lokalen nicht verwechselt werden.
Die Geschichte der Berliner Eckkneipen endet jetzt- im Jahr 2007 nach Christi.
Raucher werden zu mühsam geduldeten "Gesetzlosen" in Räucherkammern; der Logik des Geschehens im vereinten Europa folgend, wird Alkohol als nächstes verboten.

Gab es ja alles schon: wer erinnert sich nicht an den fröhlichen Prohibitions- Film mit Jack Lemmon. Noch konsequenter: im 17. Jahrhundert wurden Raucher in Deutschland einfach hingerichtet.
Aber die Todesstrafe gibts hier nicht mehr, oder noch nicht wieder.
Wenn dann fahle Gutmenschen in meiner Eckkneipe an polierten Edelstahltischen stumm an ihrem Apfelsaft nippen, ziehen wir durch die übriggebliebenen Hinterhöfe.
Zu den Wochenend-Grillmeistern, die Bier über Schweinekamm spritzen und lachend ihren Frauen auf den Hintern klapsen.
Und wenn auch das verboten ist, dann gehen wir eben in den Reichstag, eine rauchen...