Manchmal ist die Stadt schwer auszuhalten, gerade jetzt.. Es ist Wahlkampf in Berlin, die verschiedenen Bewerber um die kommunalen Vakanzen grinsen von den Laternen. Also flüchtet man aufs Land, auf einen kleinen Zeltplatz an der Ostsee.
Da stehen sie , die großen Aushängeschilder bürgerlicher Tugenden; Wohnmobile mit riesigen Außmaßen. Schicke, weißgekleidete Damen schlendern zwischen den 100.000 Euro- Wohnstuben herum. Der Hausherr drückt auf verschiedene Knöpfchen: Markise ausfahren, zuviel Wind, Markise einfahren. Es summt und brummt an allen Ecken. Staubsauger saugen den Ostseesand vom Vortage ein, der Grill wird für den nächsten Einsatz poliert. Nur Rasen wird hier nicht gemäht, es ist keiner da.
An der Rezeption ist die Entsorgungsstelle, hier werden die Brauchwassertanks abgelassen, Toilette in den Fäkalienausguß kippen kostet zwei Euro extra.
Und hier zeigen sich eine weitere Tugend des Deutschen Volkes: Sparsamkeit.
Im Sichtschutz der Autoflanke schüttet ein Wohnmobilist seine Campingtoilette- statt in den Fäkalausguß- in den Wasserausguß. Seine in sanfte Pastelltöne gekleidete Blondine sieht ungerührt zu, wie ihr Kot und Urin in in das Spülwasser platscht, sie wird nicht einmal rot dabei.
Wieder zwei Euro gespart.
Es leben die deutschen Gartenzwerge, nur wenn sie sich unbeobachtet fühlen, dann sollte man wegsehen, damit man nicht auf ihre Playmobile kotzt.
Freitag, August 18, 2006
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