Unaufhaltsam dreht es sich, knirschend oft, aber immer gleich schnell. "Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will". Das mag für alle möglichen Räder gelten, für das Rad der Geschichte gilt es nicht. Und da wir uns schon in den Niederungen der Bildersprache befinden, ist das Bild vom Staatslenker hoffentlich auch gestattet.
Seit Monaten lenkt eine Frau die Republik Deutschland durch die Zeiten. Wobei es eigentlich gleichgültig ist, ob eine sonore, niedersächsische Männerstimme oder ein flapsiger Uckermark-Dialekt die Floskeln spricht.
Ein Kanzler ist ja kein König mehr, der kraftvoll in der Schlacht voranreiten muß.
Und doch steht mit Kanzlerin Merkel eine Person zur richtigen Zeit auf dem richtigen Platz. Was unterscheidet Frau Dr. Merkel von der selbstzufriedenen "ruhigen Hand", die letztlich einfach erstarrte?
Die im Sozialstaat aufgewachsenen Beamten, Politiker und Lehrer sind mit der bundesdeutschen Krise offensichtlich überfordert.
Sie können nicht einmal etwas dafür, denn sie wissen ja nichts.
Sie sind Krisenmanagement nicht gewohnt. Da muß jemand her, der sich die Banane selbst erkämpft hat, dem sie nicht als Mitbringsel des Erhardschen Wirtschaftswunders automatisch ins Maul geflogen ist.
Durchgebissen hat sie sich, die Frau Dr. Merkel. Bis zum Abitur war das schon nicht einfach, denn es sollten ja nur zuverlässige Staatsbürger in die Sphäre der Intelligenz aufsteigen. Also hieß es den Buckel biegen, aber trotzdem das Gehen nicht verlernen; das diszipliniert! Ein Physikstudium war schwer zu ergattern. Da mußte der Klassenstandpunkt schon stimmen, zumal Frau Dr. Merkel einem eher dekadent geltenden Familienumfeld entstammt.
Philosophie, Politische Ökonomie und schließlich das Gebetsmühlenfach: wissenschaftlicher Kommunismus, das im Wesentlichen aus endlosen Wiederholungen der Siegesformel bestand.
Promoviert hat sie auch, also die Doktoranden-Seminare der heiligen Dreifaltigkeit des Marxismus noch einmal absolviert. Und da soll nichts hängen geblieben sein? Das glaube ich nicht!
Gegen Frau Dr. Merkel waren sie ahnungslose Amateurbundeskanzler : Herr Schröder, Herr Dr. Kohl; was wissen die denn von zyklischer Krise und allgemeiner Krise des Kapitalismus. Und das ist ihr Glück, denn nur aus Unwissenheit konnten sie die leeren Versprechungen glaubwürdig lackieren, denn sie glaubten ja wahrscheinlich tatsächlich dran.
Jeder Ostdeutsche über dreißig greift sich an den Kopf, wenn jemand verspricht, die Arbeitslosigkeit zu halbieren. Das geht nicht, und warum das nicht geht, hat vor fünfzehn Jahren jeder Leipziger Schüler schon mit 14 auswendig gelernt.
Samstag, Januar 14, 2006
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